150 Jahre Ernst Riegel
Virtuelle und dezentrale Ausstellung von Werken des Jugendstil-Künstlers Ernst Riegel.
Werke von Ernst Riegel in der Lutherkirche Offenbach
Weitere Werke von Ernst Riegel in anderen Kirchen
Ernst Riegel - Einleitung
Wo er Hand anlegte, wurde es elegant und schön. Der Goldschmied Ernst Riegel schuf künstlerisch hochwertige Ausstattungsstücke für Gebäude im Jugendstil. In einer virtuellen und dezentralen Ausstellung an der sich insgesamt 31 Kirchengemeinden und 3 säkulare Einrichtungen beteiligen sind nun Werke von Riegel zu sehen.
Der Goldschmied Ernst Riegel (geboren am 12. September 1871, gestorben 1939) gehörte von 1906 bis 1913 der Jugendstil-Künstler-Kolonie auf der Darmstädter Mathildenhöhe an.
Riegel wurde der bedeutendste Entwerfer von Sakralgerät in dieser Zeit, für mehr als 30 evangelische Gemeinden sind Arbeiten nachgewiesen. Er war Mitglied des Expertenteams um den renommierten Architekten Hochschullehrer und Denkmalpfleger Friedrich Pützer und fertigte für dessen Kirchenbauten künstlerische Ausstattungsstücke an. Dazu gehören Abendmahlsgeräte, Altarkreuze, Altardecken und andere Dekorationselemente. Riegel schuf nicht nur sakrale Elemente für evangelische Kirchen, sondern auch für katholische und für säkulare Zwecke. Eines eint sie: Sie sind einfach schön – ob golden, silbern oder aus Messing, sie sind immer elegant gestaltet.
Riegel arbeitete nicht nur in Metall, seiner beruflichen Herkunft entsprechend, sondern entwarf neben einzelnen Bibeleinbänden auch zahlreiche Antependien. Häufig handelt es sich um Werksentwürfe unter Verwendung des „Rieglschen Kreuzes“, seltener um exklusive Sonderentwürfe. Sie wurden in der Paramentenwerkstatt des Elisabethenstifts in Darmstadt gefertigt. Die Auftragsbücher der Werkstatt sind komplett erhalten und geben Hinweise auf die Auftraggeber.
Im Zuge einer Recherche des Ortskuratoriums Wiesbaden der Deutschen Stiftung Denkmalschutz zu Riegels 150. Geburtstag am Tag des offenen Denkmals 2021 wurde so festgestellt, dass Riegel auch für die Lutherkirche in Offenbach Antependien für Altar und Kanzel entworfen hat. Es handelt sich um Exklusiventwürfe aus dem Jahr 1914, denen im Werkszusammenhang große Bedeutung zukommt.