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Osterkerze der Lutherkirche 2020

Die Osterkerze der Lutherkirche der Evangelischen Mirjamgemeinde Offenbach für das Jahr 2020 wurde, wie schon seit vielen Jahren, von Frau Edith Buch gestaltet. Hierbei hatte sie folgende Gedanken:

"Ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der Herr: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung." (Jeremia 29,11)

In diesem Jahr gedenken wir 75 Jahre Befreiung von Auschwitz sowie zahlreicher anderer nationalsozialistischer Vernichtungs- und Konzentrationslager. Wir gedenken an 75 Jahre Ende der NS-Diktatur und 75 Jahre Ende des 2. Weltkrieges. Wir gedenken der zahlreichen Opfer des nationalsozialistischen Rassenwahns, den Opfern von Verfolgung, Terror, Gewalt und Menschenverachtung durch das NS-Regime und wir gedenken den unzähligen Opfern des von Deutschland begonnenen Krieges.
Wir erinnern auch an die vielfältige Mitverantwortung und Schuld der Evangelischen Kirche an Antisemitismus, Verfolgung, Deportation und Vernichtung, Nationalismus und Krieg.

An all dies will die Osterkerze der Lutherkirche der Ev. Mirjamgemeinde für das Jahr 2020 erinnern.

Gott ist bei uns im Leiden und Sterben. Er gibt uns Kraft. Gestärkt in Glaube, Hoffnung und Liebe können wir auch durch schwierige Zeit gehen. Mit der Auferstehung Christi werden die Ketten der Verfolgung, der Knechtschaft und des Todes gesprengt. Aus den Gliedern der Kette fliegt die Taube als Zeichen des Friedens Gottes empor. Ostern befreit von der Macht des Todes zu einem neuen Leben aus Gottes Liebe.

Der Regenbogen gilt als Zeichen des Friedens und der Verbundenheit Gottes mit allen Menschen. Frieden im Sinne des biblischen Verständnisses bedeutet mehr als die Abwesenheit von Krieg und Gewalt. "Schalom" ist ganzheitlich und umfassend: ein intaktes Verhältnis der Menschen mit sich selbst, untereinander, zur Gemeinschaft und zu Gott. Schalom ist die Hoffnung auf ein gerechtes und alle Feindschaft überwindendes Miteinander der ganzen Schöpfung.

Die Erinnerung an das Grauen der NS-Gewaltherrschaft, des Holocaust und des Krieges fordert und verpflichtet uns. Friede und Gerechtigkeit fallen nicht vom Himmel, sie müssen Tag für Tag von uns errungen werden. Getragen von der bedingungslose Liebe Gottes, die über alle Grenzen von Nationen, Kontinente und Herkunft hinausreicht, können wir unser Leben und Handeln neu ausrichten: an Barmherzigkeit, Nächstenliebe, Versöhnung, Frieden und Gerechtigkeit. Wir können füreinander zum Hoffnungszeichen und Friedensstifter werden.

75 Jahre nach der Befreiung und dem Ende des Krieges sind wir dankbar für Versöhnung, Friede, Demokratie und Freiheit in großen Teilen Europas. Als Christen sind wir überzeugt Gott nimmt uns in Verantwortung für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung. Dies gilt auch heute: Die Kriege und die Gewalt an so vielen Orten der Welt fordern uns heraus.

Umso erschreckender ist die Tatsache, dass sich antisemitisches, rassistisches und rechtsextremes Gedankengut bis in die Mitte unserer Gesellschaft wieder stärker verbreitetet und erneut Menschen wegen diesem Gedankengut zum Opfer werden.

Durch die Auferstehung Jesu ist das Kreuz und der Tod nicht der Schlusspunkt oder das Ende. Es wird durch Gottes Liebe und Barmherzigkeit zu den Menschen ein Symbol für einen Neuanfang, zum Lebensbaum. Es überwindet die Gewalt.

Alpha und Omega beziehen sich auf auf Kapitel 22 Vers 13 in der Offenbarung des Johannes "Ich bin das A und O, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende."

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